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Rund um Bonn:Münster-Bauverein stellt Antrag für Autobahnschilder

Auf den Autobahnen sollen die Schilder auf das Bonner Kultur- und Baudenkmal hinweisen
Die Montage zeigt, wie die Schilder an den Autobahnen aussehen könnten.
Datum:
17. Juni 2024
Von:
Stefan Schultz

Das Bonner Münster gehört zu den bedeutendsten Baudenkmälern des Rheinlandes. Daher hat nun der Vorstand des Bonner Münster-Bauvereins einen Bürgerantrag gestellt, dass zukünftig auf den Autobahnen rund um Bonn für die Münsterbasilika hingewiesen und geworben wird. Unterstützt wird der Vorstand dabei durch den Pfarrverweser der Münstergemeinde St. Martin, Dr. Christian Jasper, und den ehemaligen Bezirksbürgermeister Karl Wilhelm Starcke.

Die Verwaltung wird gebeten, mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) oder einer nachgeordneten Behörde Verhandlungen aufzunehmen mit dem Ziel, dass an den Autobahnen rund um Bonn braune Hinweisschilder angebracht werden, die auf das Denkmal »Bonner Münster mit Kreuzgang« als ältestes Bonner Kultur- und Baudenkmal hinweisen, heißt es im Bürgerantrag und begründet den Antrag wie folgt: Das Bonner Münster gehört zu den bedeutendsten Baudenkmälern des Rheinlandes. Um 1040 dürfte unter Erzbischof Hermann II. mit einem Neubau begonnen worden sein, der schon die heutigen Ausmaße hatte. Probst Gerhard von Are war es, der die Kirche um das Chorquadrat mit den beiden Flankentürmen und um die reich gegliederte Ostapsis erweitern ließ. Sein Neubau des 1153 geweihten Münsterchores darf, nach fast 100 Jahren baukünstlerischen Stagnation im Rheinland, als Schöpfungsbau für alle niederrheinischen Chöre, insbesondere der von Köln, bis um 1210/20 bezeichnet werden. Die kostbare barocke Ausstattung steigert noch den Eindruck dieses spätromanisch-frühgotischen Raumes und ergibt ein vollkommenes Werk von großartiger Gesamtwirkung.

Der im Hochmittelalter errichtete, bis heute nahezu unverändert erhaltene Bau, entstand über den Märtyrergräbern der beiden Stadtpatronen Cassius und Florentius. 

Der Bautätigkeit von Gerhard von Are ist auch der Kreuzgang mit dem Stiftsgebäude an der Südseite des Münsters zu verdanken – dem einzigen aus romanischer Zeit erhaltenen im Rheinland. In dieser Zusammengehörigkeit von Kirche und Kreuzgang ist es ein geradezu einmaliges Beispiel mittelalterlicher rheinischer Kirchenarchitektur und der am vollständigsten erhaltene romanische Kreuzgang nördlich der Alpen. 

Als Ganzes stehen Münsterkirche und Kreuzgang heute noch so vor uns, wie Romanik und Barockzeit sie geprägt haben, als eines der schönsten und zugleich bedeutendsten Zeugnisse kirchlicher Kunst im Rheinland. Eine im Jahre 2017 begonnen Generalsanierung fand 2023 ihren Abschluss.